Die Grube Messel ist ein ehemaliger Ölschiefertagebau (Abb. 1). Sie liegt etwa 30 km südöstlich Frankfurt am Main, 8 km nordnordöstlich Darmstadt (Abb. 2). Als Fossillagerstätte wurde die Lokalität bereits im Dezember 1875 im Verlaufe von Explorationen auf Kohle entdeckt. Knochenfragmente eines Krokodils weckten das Interesse von Paläontologen. Die vermeintlich entdeckte „Kohle“ erwies sich allerdings bald als ein „Süsswasser-Ölschiefer“, genauer gesagt als ein kerogenhaltiger Schieferton. Der Abbau der Ablagerungen begann in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Der Bergbau dauerte bis 1971. Während dieser Zeit wurden mittels spezieller, aus Schottland importierter Öfen rund 1 million Tonnen Rohöl gewonnen. Fossilien kamen dabei als Nebenprodukt zutage, solange der Ölschiefer vorwiegend von Hand abgebaut wurde. In dem Masse, in dem während des 1. Weltkrieges mehr und mehr mechanische Abbaugeräte eingesetzt wurden, gingen Entdeckung und Bergung von Fossilien beträchtlich zurück.
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Franzen, J. L., & Schaal, S. (2000). Der eozäne See von Messel. In Europäische Fossillagerstätten (pp. 177–183). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57198-5_21
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