Bürgerbusse sind heute vor allem in Kleinstädten ein fest etablierter Bestandteil des öff entlichen Nahverkehrs. Sie ergänzen und verdichten das ÖPNV-Angebot durch eine kleinräumige Anbindung von innerstädtischen Wohngebieten sowie gering besiedelter ländlicher Räume an die Kernstadt und sorgen so für Zwi-schenorts-Verbindungen, auf denen nur eine geringe Nachfrage zu erwarten ist. Bürgerbusse sind also in aller Regel ein Transportmittel für kurze Strecken. Mobi-litätseingeschränkte Personen machen einen beträchtlichen Teil der Fahrgäste aus. Bürgerbusse werden stets von Vereinen getragen. Sie arbeiten mit ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern sowie mit speziell auf diesen Zweck ausgerichteten Kleinbussen, die in der Regel acht Fahrgäste befördern können und daher nicht erfordern, dass das Fahrpersonal einen Busführerschein besitzt. Finanziert wird der Betrieb durch Fahrgeldeinnahmen und-umlagen sowie durch Sponsoring. Das Land NRW gewährt Zuschüsse für die Anschaff ung der Fahrzeuge sowie eine jährliche Verwaltungspauschale von 5.000€. Die Kommune bürgt jedoch meist für möglicherweise auft retende Verluste. 2 Derzeit existieren bundesweit etwa 200 Bürgerbusse. Der erste verkehrt seit 1985 zwischen Heek und Legden. NRW ist das Bundesland mit der größten Verbreitung von Bürgerbussen. Hier engagieren sich in über 100 Vereinen etwa 2000 ehrenamtliche Bürgerbus-FahrerInnen, die jedes Jahr rund 900.000 Fahrgäste befördern. 3 1 michael.breier@buergerbusverbund-sauerland-hellweg.de. 2 Zu den rechtlichen und fi nanziellen Rahmenbedingungen von Bürgerbussen vgl.
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Breier, M. (2016). Ehrenamt entlasten – Verwaltung professionalisieren. In Nonprofit-Organisationen vor neuen Herausforderungen (pp. 175–184). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10587-7_11
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