Der Diskurs über Netzwerke und Arbeit zerfällt weltweit in zwei Diskussionsstränge: strukturelle Netzwerkanalyse und Governance-Ansatz. Um eine Netzwerkperspektive handelt es sich, wenn Beziehungen unter Berücksichtigung einer definierten Zahl anderer Beziehungen analysiert werden. Während in der strukturellen Netzwerkanalyse Beziehungen sowie Strukturmerkmale sozialer Beziehungsgeflechte im Mittelpunkt stehen, betrachten die Vertreter des Governance-Ansatzes Netzwerke als soziale Systeme, die durch eine Governance charakterisiert sind. Sie unterscheiden zwischen, Märkten, Organisationen und Netzwerken, da ihnen unterschiedliche Governances innewohnen. In diesem Zusammenhang stellt der Verfasser das Konzept der systemischen Rationalisierung vor, erläutert den Transaktionskostenansatz sowie insbesondere den strukturationstheoretischen Netzwerkansatz von Giddens. Dieser ermöglicht es nach Maßgabe des Autors, die bisherigen Analyseansätze zu integrieren und die mit den unterschiedlichen Konzepten verbundenen Theorieprobleme zu überwinden. In Zukunft werden, so der Autor, Globalisierung, Internet und Probleme der Interessenvertretung die Thematik Arbeit und Netzwerke verstärkt beeinflussen.
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Windeler, A., & Wirth, C. (2018). Netzwerke und Arbeit. In Handbuch Arbeitssoziologie (pp. 237–275). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21704-4_8
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