1 Die Wohnungswirtschaft im Zeitalter der Digitalisierung Wohnen ist ein elementares Grundbedürfnis des Menschen. Nach der Definition der Welt-gesundheitsorganisation ist Wohnen " die Verbindung von Wohnunterkunft, Zuhause, un-mittelbarem Wohnumfeld und Nachbarschaft " (WHO 2004). Die Wohnung ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf, sie ist der Lebensmittelpunkt jedes Menschen. Die Immobilienwirtschaft erzielte 2014 in Deutschland mit dem Bau, der Vermietung, der Verwaltung und der Vermittlung von Immobilien eine Bruttowertschöpfung von etwa 290 Mrd. C und stellt damit eine der wichtigsten Branchen der deutschen Wirtschaft dar (GdW 2015b, S. 7). Ein Wirtschaftszweig der Immobilienwirtschaft ist die Wohnungswirtschaft. Ihr Ur-sprung liegt vorwiegend in der sozialen Wohnungswirtschaft und dem Genossenschafts-wesen begründet. Etwa ein Viertel des deutschen Wohnungsmarkts wird auf diese Weise bewirtschaftet. Das Kerngeschäft ist die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum für Menschen unterschiedlicher Bevölkerungsschichten. Wohnungsunternehmen nehmen mit dieser Unternehmenstätigkeit einerseits Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft. An-dererseits wird das Kerngeschäft aber auch, aufgrund der Immobilität und Langlebigkeit von Immobilien, durch gesellschaftliche Megatrends wie den demographischen Wandel oder die Digitalisierung beeinflusst. Die Digitalisierung bezeichnet die Überführung analoger Größen in abgestufte Wer-te, zu dem Zweck, sie elektronisch zu speichern oder zu verarbeiten (Wikipedia 2016a). Eine allgemeingültige Definition zur Digitalisierung ist schwierig, da die Begrifflichkeit und deren Bedeutung je nach Branche und Unternehmen variieren. Unter Digitalisierung A. Schultze () Kontakt über Springer Fachmedien Wiesbaden Abraham-Lincoln-Straße 46, 65189 Wiesbaden, Deutschland 179 © Springer-Verlag GmbH Deutschland 2017 A. Hildebrandt und W. Landhäußer (Hrsg.), CSR und Digitalisierung, Management-Reihe Corporate Social Responsibility, DOI 10.1007/978-3-662-53202-7_13 180 A. Schultze wird hier die Auswirkung des Wandels von analogen zu elektronisch gestützten Prozessen mithilfe der Informations-und Kommunikationstechnik verstanden. Die Lebens-und Arbeitswelt der Gesellschaft hat sich durch die Informations-und Kommunikationstechnologien tiefgreifend verändert. Leistungsfähige mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablets und Notebooks sowie die Verbreitung sozialer Netzwerke haben diese Entwicklung zusätzlich beschleunigt. Digitalisierung in fast allen Lebensbereichen ist für den Großteil der Bevölkerung zur Selbstverständlichkeit geworden (Deutsche Te-lekom AG 2010, S. 6). Digitale Möglichkeiten erleichtern orts-und zeitunabhängig das tägliche Leben und schaffen Mehrwert durch Zeitersparnis, verbesserten Informationsaus-tausch, vereinfachten Aufbau und Pflege privater und beruflicher Kontakte etc. Eine Folge der ständigen Verfügbarkeit digitaler Angebote sind veränderte Ansprüche und Erwartun-gen der Kunden. Wohnungsunternehmen stehen vor der Aufgabe, diese Veränderungen zu berücksichtigen, in ihre Unternehmenskultur einzubinden und ihre Informationstechnolo-gie(IT)-Systeme daran auszurichten. Digitalisierung stellt ein zentrales Zukunftsthema im Bereich des Wohnens dar. 2 Trends und Herausforderungen der Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft unter dem Blickwinkel des CSR-Managementansatzes
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Schultze, A. (2017). Die Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft – Aktuelle Trends und zukünftige Herausforderungen (pp. 179–193). https://doi.org/10.1007/978-3-662-53202-7_13
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