Sozial-ökologische Forschung als soziale Innovation – Kann ein Forschungsprogramm die Gesellschaft verändern?

Abstract

Der Begriff der Sozialen Innovation hat in der Forschungsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zwar noch keinen Niederschlag gefunden, jedoch ist im vergangenen Jahrzehnt eine deutliche Stärkung sozial-, wirtschafts- und geisteswissenschaftlich orientierter Förderaktivitäten zu verzeichnen So sind Sozial- und Wirtschaftswissenschaften im Rahmenprogramm Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA) verankert. Howaldt und Schwarz geben in ihrem Buch „Soziale Innovation im Fokus“ einen Überblick über einschlägige Forschungsfelder (Howaldt/ Schwarz 2010: 95-98), unter denen auch die Nachhaltigkeitsforschung des BMBF aufgelistet ist. Besonders hervorgehoben wird dabei der Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung, der sich durch eine starke Beteiligung gesellschaftswissenschaftlicher Disziplinen auszeichnet. Der Förderschwerpunkt wurde vor gut zehn Jahren als Reaktion auf die Forderung nach einer stärkeren Berücksichtigung gesellschaftswissenschaftlicher Forschung in der bis dahin natur- und technikwissenschaftlich dominierten Umweltforschung eingerichtet. Das übergeordnete Ziel des Förderschwerpunkts besteht auch darin, einen Beitrag zur gesellschaftlichen Transformation in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Dabei stehen Begrifflichkeiten wie Problemorientierung, Praxisrelevanz und Transdisziplinarität im Vordergrund (Wächter/ Balzer 2007), während der Bezug auf soziale Innovationen keine besondere Hervorhebung erfährt. Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass die verstärkte Förderung sozialwissenschaftlicher Aspekte in der Nachhaltigkeitsforschung des BMBF ihren Anteil an der Karriere des Begriffs Soziale Innovation hat.