Leopold Auenbrugger

  • Ebstein E
N/ACitations
Citations of this article
3Readers
Mendeley users who have this article in their library.
Get full text

Abstract

Das Samenkorn, welches Auenbrugger, der Gründer der physikalischen Diagnostik, vor bald 150 Jahren in den Boden senkte und das anfangs nur zögernd Wurzel schlag, ist zu einem mächtigen, vielverzweigten, unerschöpflich Früchte spendenden Baume emporgeschossen. Ueber den klinischen Wert der von dem großen Wiener Arzt zuerst ersonnenen, in den Grundzügen richtig festgelegten Perkussionsmethode hat längst eine unübersehbare, tagtäglich neu bestätigte Er¬ fahrung das Endarteil gesprochen. Um Auenbruggers fun¬ damentale Bedeutung für das gesamte klinische Können, für die ganze Entwicklung der Medizin klarzumachen, genügt es schon, seine Leistung bloß zu nennen — sie war der Fels, auf dem alle großen Aerzte des 19. Jahrhunderts bauten, sie läßt sich aus der ärztlichen Wirksamkeit unserer Zeit gar nicht mehr hinwegdenken, sie wächst in ihrer historischen Größe in dem Maße, als wir selbst auf ihrer Bahn weiter¬ schreiten. Wie man aber bei den täglichen Naturerscheinungen das Wunderbare ganz übersieht, so ist auch Auenbruggers Methode, in der Ausformung und Erweiterung, die ihr seine Nachfahren gaben, etwas so Selbstverständliches geworden, daß man des ersten Urhebers nur selten gedenkt und diesem ergeht es mit seiner Erfindung, einer der nützlichsten Schöpfungen menschlichen Scharfsinns, beinahe wie jenen Denkern und Dichtern, deren Sinnsprüche und Lieder namen¬ los in Sentenzen und Volksweisen fortklingen.

Cite

CITATION STYLE

APA

Ebstein, E. (1920). Leopold Auenbrugger. In Ärzte — Briefe aus Vier Jahrhunderten (pp. 27–29). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91494-2_12

Register to see more suggestions

Mendeley helps you to discover research relevant for your work.

Already have an account?

Save time finding and organizing research with Mendeley

Sign up for free