Im Rahmen der anvisierten Förderung geographiespezifischer sprachlicher Kompetenzen hinsichtlich der Textrezeption und -produktion wird ein sprachbewusster Unterricht unabdingbar. Schließlich benötigen die Lernenden ein adäquates fachsprachliches Repertoire zur Erschließung und Verbalisierung geographischer Fragestellungen und Sachverhalte. Neben fachlichen Sprachbildungsprozessen rückt ein sprachsensibler Geographieunterricht die Wirkmächtigkeit von Sprache bezüglich relationaler Raumkonzepte (vgl. Reuber 2012) in den Fokus. Adressiert wird dabei der Raum als Konstrukt (vgl. u. a. Wardenga 2002), der durch Kommunikation geschaffen wird (vgl. Reuber 2012) und sich durch stetige Produktion sowie Reproduktion zu einer geographical imagination synthetisiert (vgl. Said 1978). Konstruktivistische Ansätze aus den Sozialwissenschaften und der Humangeographie werden somit in einen modernen Erdkundeunterricht überführt, der Sprache eine bewusstere Rolle als bisher einräumt.
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Schwarze, S. (2019). Sprachsensibler Geographieunterricht (pp. 107–121). https://doi.org/10.1007/978-3-658-23254-2_6
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